Wenn man eine Kommission ernennt, um einen Punkt als erfolgreich abzuhaken, und dann die Kommission auch nichts entscheiden darf, ist das dann nur eine vergebliche Hayd-Park-Debatte.
Fangen wir also optimistisch an
Slowenischer Kulturminister Dr. Vasko Simoniti hat am 22.September 2020 eine Arbeitsgruppe zum ständigen Dialog mit Vertretern der deutschsprachigen Volksgruppe in der Republik Slowenien einberufen, die er selbst führte, und neben den Vertretern der Ministerien für Kultur, auswärtige Angelegenheiten, Bildung, Wissenschaft und Sport, noch drei Vertreter deutschsprachiger Vereine einberufen wurden, und das von Gottscheer Altsiedler Vereins, ein Vertreter der deutschen Untersteierer, ein Vertreter der deutschsprachigen Jugend aus Laibach/Ljubljana, der auch Präsident des Dachverbandes der Kulturvereine der deutschsprachigen Volksgruppe in Slowenien ist, dh Vertreter der Deutschen aus allen Teilen Sloweniens wo sie leben, und eine Vertreterin der Vereinigung der Gottscheer-Deutschen, die sich jedoch nur für die Erhaltung des kulturellen Erbes der Gottscheer einsetzen.
Bereits in den Einberufungsentscheid schrieb der Minister, Aufgabe der Arbeitsgruppe sei es, offene Fragen von Angehörigen der deutschsprachigen Volksgruppe in Slowenien aufzugreifen und Lösungen zu finden. Auf diese Weise sollen die Vertreter die Ministerien umfassend über aktuelle Probleme und Herausforderungen in verschiedenen Bereichen informieren. Die Mitglieder des Arbeitskreises sind für die Inhalte des Arbeitsgebietes und mit Teilnahme an den Sitzungen des Arbeitskreises verantwortlich.
Nun, die neu einberufene Kommission tagte zur Gründungsversammlung, erst ein halbes Jahr später, wo sich die Mitglieder trafen, und ihre Vereine vorstellten, und so war wieder Ruhe bis zur zweiten Sitzung, die erst am 6.12.2021 stattfand, also neun Monate später, trotzdem, dass der 4. Beschluss der ersten Sitzung war, dass die nächste, also die 2. Sitzung in vier Monaten, vor den Sommerferien 2021 stattfinden soll, als die Corona-Epidemie noch nicht so stark war.
Für eine bessere und intensivere Arbeit des Arbeitskreises zum ständigen Dialog haben wir unsere schriftliche Stellungnahme zur weiteren Arbeit des Arbeitskreises abgegeben, um möglichst effizient und erfolgreich zu sein, mit konkreten Ergebnissen. Um die Probleme schneller zu lösen, haben wir daher drei Untergruppen vorgeschlagen, für die gesetzliche Regelung, für Bildung und insbesondere für die Medien. Wir wurden noch konkreter und schlugen zunächst die Einführung eines zweisprachigen Kindergartens vor, eine Kopie des bereits bestehenden deutsch-slowenischen zweisprachigen Kindergartens in Graz, Österreich (wo kein zweisprachiges Gebiet ist). Also keine Experimente, Vorschläge basierend auf der guten Praxis anderer.
Gleichzeitig wiesen wir darauf hin, dass der staatliche RTV SLO die Pflicht zur Berichterstattung über die deutsche Minderheit vernachlässigt und präsentierten erneut bewährte Verfahren aus Österreich, wenn der staatliche ORF drei wöchentliche Minderheitensendungen stralt: Dobro jutro, Štajerska, Dobro jutro, Koroška und Dobar dan, Hrvati für Burgenlandkroaten.«.
Wir haben uns gefreut, dass unser Vorschlag als Tagesordnung für das nächste, zweite Treffen angenommen wurde.
Doch die Enttäuschung kam zu früh, schon beim zweiten Treffen der Arbeitsgruppe für ständigen Dialog, die auf St. Nikolaustag den, 6. Dezember letzten Jahres war.
Denn: (Zusammenfassung aus dem 15-seitiegen Protokollbericht)
Fremdsprachenkurse können jedoch in Kindergärten organisiert werden. (ja, das wird schon 35 Jahre praktiziert)
Ja und so kamen wir durstig übers Wasser, weil uns nichts erlaubt ist, wir dürfen nichts machen, weil wir verfassungsrechtlich auf dem Papier nicht anerkannt sind.
Abschließend noch ein Zitat aus der letzten Bewertung des Sachverständigenausschusses, angenommen am 30. Juni 2021
Punkt 22. und 23.
Bemerkung 15. Siehe Fünfter Bewertungsbericht des Sachverständigenausschusses über die Anwendung der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen in Slowenien (MIN-LANG (2019) 17 final), Absätze 10 bis 12.
Wenn wir für leere Worte bezahlt würden, wären wir schon sehr reich.
Zusammengefasst aus den Protokollen und Dokumenten
Jan Schaller, Kulturverein deutschsprachiger Frauen “Brücken“
E-Mail: steiermark.stajerska@gmail.com
Redakteur: Jan Schaller
Ein Unabhängiges Autorenprojekt des
Vereinigung der Kulturvereine von Kočevarjev und Štajerci in Slowenien
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