Erklärung zum Minderheiten Problematik in Slowenien mit Unterlagen
In letzter Zeit sind in den slowenischen Medien und im Internet verschiedene unsachliche Texte aufgetaucht, die absichtlich oder aus Unkenntnis den verzerrten Zustand des Unwissens von Minderheiten in Slowenien aufzeigen. Schriftsteller respektieren jedoch in deren Schreiben nicht international unterzeichnete Dokumente.
2.1– eine Sprache, die traditionell in einem bestimmten Territorium (Region) eines Landes verwendet wird und von Bürgern dieses Landes verwendet wird, die eine zahlenmäßig kleinere Gruppe bilden als der Rest der Bevölkerung dieses Landes
2.2. – abweichend von der Amtssprache(n) dieses Landes ist. Dieser Begriff umfasst jedoch weder die Dialekte der Amtssprache noch die Sprachen der Migranten
4.1 dem Bericht des Sachverständigenausschusses über die Nutzung der Charta in Slowenien
4.2 Empfehlungen des Ministerkomitees des Europarats zur Verwendung der Charta in Slowenien
Diese beiden Dokumente werden alle paar Jahre vom Sachverständigen-ausschuss überarbeitet.
Auf der 1384. Sitzung des Europarates, am 23. September 2020 hat Ministerkomitee
und zur Umsetzung an die slowenischen Behörden weitergeleitet
Als nicht anerkannt, aber doch autochthone Volksgruppen sind in Slowenien nach Charta…
6.1. DEUTSCHSPRACHIGE MINDERHEIT in Slowenien in mehreren Teilen/Gebieten
1.GOTTSCHEER DEUTSCHE
Auf dem Gebiet der heutigen slowenischen Region Dolenjska (früher Unterkrain) ließen sich um 1330 auf einer Fläche von 860 km2 die Gottscheer Deutsche nieder. Die Kärntner Grafen von Ortenburg siedelten sie aus den heutigen Kärntner und Südtiroler Siedlungen auf dem völlig unbewohnten bewaldeten Territorium an, wo sie bis zu 177 Siedlungen gründeten. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts lebten bereits 28.000 von ihnen auf sich allein gestellt als geschlossene Sprachinsel, die ihre Sprache bis heute in Form eines mittelalterlichen deutschen Dialektes aus dem 14. Jahrhundert beibehielt. Sie lebten bescheiden als Bauern, Förster und teilweise als Hausierhändler. Die Armut veranlasste viele in die USA auszuwandern. Im Jahr 1940 lebten nur noch 12.500 Gottscheer in der ganzen Region. Die Ironie: als ihr Territorium von der italienischen Armee im Zweitem Weltkrieg besetzt wurde, wurden die Einwohner des deutschen Gottschee auf der Grundlage des Abkommens zwischen Hitler und Mussolini 1941 nach Rann/Brežice und Gurkfeld/Krško verlegt, nach Territorium der unter deutscher Besatzung stand und wo vorher die slowenische Bevölkerung lebte und nach Serbien ausgesiedelt wurde. Die meisten deutschen Gottscheer widersetzten sich der Umsiedlung, die wollten ja in ihrem Heimatland blieben, in der sie 600 Jahre lang gelebt haben.
Ab 1282 gehörte unser Gebiet, genannt Untersteiermark, zum Herzogtum Steiermark. Die Habsburger herrschten hier über sechshundert Jahre, bis 1918. In Bezug auf die Sprache, ist zu betonen, dass die Mehrheit der Bevölkerung in den Städten Deutsch war und dass Land sowohl in Kärnten als auch in der Untersteiermark Slowenisch war.
Auf dem Gebiet der Untersteiermark, das nach dem Ersten Weltkrieg dem Königsreich SHS zugeteilt wurde, lebten 1910 *72.911 Menschen, deren Umgangssprache Deutsch war. Ein Jahrzehnt später wurden auf dem gleichen Gebiet nur noch 21.786 Deutsche aufgezählt. Amtliche Umgangssprache war ja 1920 auf diesem Gebiet schon Slowenisch.
In Marburg an der Drau/Maribor waren im Jahr 1910 *22.653 Deutschsprachige und 3.800 das Slowenisch als Umgangssprache angeben. Bei der Volkszahlung im Jahr 1920 wurden in Marburg an der Drau/Maribor nur noch 6.595 Deutsche gezählt. Die Städte waren deutsch und das Hinterland in dieser Region war slowenisch. (aus dem Buch Deutsche und Maribor, Seite 71)
Auch nach Annexion Marburg/Maribor von General Rudolf Maister, 1918 und Angliederung zum Königsreich SHS/Jugoslawien sind viele Deutsche, hauptsächlich Besitzer in Marburg/Maribor, Cilli/Celje, Pettau/Ptuj, Mahrenberg/Radlje , Friedau/Ormož und St. Leonhardt in Windischen Bücheln /Lenart v Slovenskih goricah, geblieben.
Bis 1941 wurde in Marburg deutsche Zeitung gedruckt, bis 1929 als Marburger Zeitung, von 1929-1941 als Mariborer Zeitung.
So schrieb General Rudolf Maister noch im Jahr 1929 an die slowenische Gemeinde, das noch sehr oft im Gemeindehaus auch von Angestellten mit Kunden Deutsch gesprochen wird. Das Schlimme kam an die deutsche Minderheit in Untersteiermark erst nach dem Kriegsende, im Jahr 1945.
Laibach/Ljubljana war als Hauptstadt der Region Krain der Austragungsort des Zweiten Kongresses der Heiligen Allianz und wurde damals zum Zentrum der europäischen Politik. Vom 10. Januar bis zum 22. Mai 1821 zog der österreichische Staatskanzler Fürst Metternich 500 Minister und Regierungsvertreter nach Laibach/Ljubljana. Mit der Südbahn Verbindung mit Trieste (1857), Fiume/Reka und Pola/Pula wurde Laibach/Ljubljana ein wichtiges südliches Zentrum der Habsburger Monarchie, auch mit deutschen Adelsfamilien, die Sitz in Laibach/Ljubljana hatten.
Nach der Abtrennung von Kärnten im Jahr 1002 wurde die Krain eine selbstständige Grenzmarke mit einem eigenen Markgrafen. Ab 1364 war sie Herzogtum Krain und ab 1849 österreichisches Kronland.
Eisenhütten waren die erste Schwerindustrie, Besitzer waren Deutsche, wie damals der reichste Baron Sisigmund Zois (1747-1819), auch Besitzer des Schlosses Brdo oder Freiherr Johann Weichard von Valvasor (1641-1693) Autor des Buches Die Ehre dess Hertzogthums Crain. Beide wurden Mäzene für slowenische Geschichte, Kultur, Aufklärung und Entwicklung.
Die Serben und Kroaten kamen im 16. Jahrhundert auf der Flucht von den Osmanen/Türken und auch als Uskoki (Vorreiter der Osmanen). Zur damaligen Zeit gehörte dieses Gebiet zum Agramer/Zagreb Bischofstum. Die Kirche bietet die einzige Gelegenheit um Sprache, Kultur und den Glauben ihrer Vorfahren zu zeigen, sagen die einheimischen noch heute.
1.3.5 KROATISCHE KULTURVERBAND
Der Sachverständigenausschuss stellte fest, dass die kroatische Sprache traditionell in Bela Krajina und Gorjanci (Region Dolenjska) an der Grenze zu Kroatien präsent ist. Kroatisch gilt heute in Slowenien jedoch als eine der „Sprachen der Völker der ehemaligen jugoslawischen Republiken“,
Die einheimische, kroatischer Herkunft in diesem Grenzgebiet, beispielsweise um Mokrice, sprechen heute eine Art kroatisch-slowenischer Mischung, da ihr Leben stark von der überwiegend slowenischen Sprache geprägt war.
Daher schlägt der Sachverständigenausschuss den slowenischen Behörden vor, das Gebiet zu definieren, in dem die kroatische Sprache gemäß der Charta des Europarats der Regional- oder Minderheitensprachen geschützt sein soll.
1.3.6 SERBISCH-ORTODOXE GEMEINDE
Die Präsenz der autochthonen Serben auch im Grenzgebiet zu Kroatien geht auf das 16. Jahrhundert zurück, als die Serben die von der Österreich-Ungarische Monarchie als Verteidigungslinie gegen die Türken gebildete militärische Grenzzone Vojna Krajina verließen und nach Bela Krajina zogen.
Die Expertenkommission stellte vor Ort fest, dass die serbische Sprache nur in der serbisch-orthodoxen Religionsgemeinschaften in Bojanci, Marindol, Miliči und Paunoviči als autochthone Sprache gesprochen wird.
In mehreren Interviews stellte der Sachverständigenausschuss fest, dass Slowenien diese autochthonen Serben offiziell genauso behandelt wie die bereits erwähnte kroatische Sprache in der Region, als eine der Sprachen des ehemaligen Staates Jugoslawien.
1.3.7 BOSNISCHE SPRACHE
Im Bericht des Sachverständigenausschusses von 2004 wird „Bosnisch“ auch in Slowenien als autochthone Sprache definiert. Nach Informationen des Sachverständigenausschusses vor Ort wurde festgestellt, dass sich bosnische Vertreter, also bosnischer Herkunft 1878 im Grenzgebiet zu Kroatien in Slowenien niederließen, als die Österreichisch-Ungarische Monarchie das Gebiet Bosnien und Herzegowina annektierte. Das waren damals formäl Muslime, die die Amtssprache Serbokroatisch sprachen.
Heute gibt es in diesen Grenzstädten keine Spuren von Bošnjaki von 1878 (Muslimen aus Bosnien), da sie nicht in geschlossenen Ghettos lebten. Ihre Sprache war immer serbokroatisch und so wurden sie schnell in ihre Umgebung integriert und Ihre Religion mit gemischten Heiraten aufgegeben haben.
8.5 ÜBERBLICK ÜBER DIE BEWERTUNG DES AUSSCHUSSES –
PUNKT 2.1 (ECRML 2004-3) Zitat aus der Bewertung Slowenien im Sinne von Absatz a1 der Artikelcharta.
Nach dem Sachverständigenausschuss vorliegenden Informationen stellt sich die Frage, ob Kroatisch, Serbisch und Bosnisch in Slowenien traditionell verwendete Sprachen im Sinne von Artikel A.1 der Charta angesehen werden können.
Nach der meinung der Regierung ließen sich diese Sprachgemeinschaften vor allem Mitte der 1960er und Anfang der 1980er Jahre während der Zeit starker Binnenmigration auf dem Gebiet Sloweniens im ehemaligen Jugoslawien nieder, und die Mitglieder dieser Sprachgemeinschaften ließen sich aus wirtschaftlichen Gründen hauptsächlich in Ljubljana und Industriestädten nieder.
Die Sprachen dieser Sprachgruppen werden nicht als Regional- oder Minderheitensprachen im Sinne dieser Charta anerkannt. Das Kulturministerium unterstützt diese Gemeinschaften im kulturellen Bereich gemäß Artikel 61 und 62 der Verfassung der Republik Slowenien. Laut Regierung erkennen die slowenischen Behörden diese Sprachen nicht als autochthon an; sie werden als die Sprachen der Migranten definiert
Die sind auch in der Resolution über die Migrationspolitik der Republik Slowenien definiert, die die Regierung am 25. Juli 2002 bestätigte. Die “Bürgern der EX-YU Föderation” sprechen Sprachen, die nicht einheimische, autochthone Sprachen sind, und nicht unter der Europäische Charta der Regional-oder Minderheitssprachen angeordnet sind.
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Redakteur: Jan Schaller
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