Besuch- Historisches Graz, Hauptstadt der Steiermark

Vor dem Rathaus im Graz, als uns Dr. Ehrenfried Machalka die Geschichte von Rathaus erklärte.

    Der Name GRAZ: Im 6. Jahrhundert wurde hier eine Burg errichtet, von der sich der Name Graz ableitet, von slowenischen »gradec«, was in Deutsch »kleine Burg« bedeutet.

    Um das Schuljahr unseres Deutschkurses ordentlich abzuschließen, beschlossen wir in diesem Jahr, die Altstadt von Graz zu besuchen. Da wir eine fachkundige Führung durch den historischen Teil der steierischen Hauptstadt wollten, war der gewählte Tag der Exkursion vielleicht nicht das Beste, so dass leider nur ein Teil der Schülerinnen an der Exkursion teilnahm, aber zumindest die meisten von denen mit dieser Führung durch das historische Graz sehr zufrieden waren.

       Wir fuhren am Donnerstag, den 18. Juni mit dem Zug nach Graz, und dann mit dem Tram zum Hauptplatz, wo wir unsere Führung Dr. Ehrenfried Machalka, den Autor des Buches Familiengeschichten aus Pettnau, getroffen haben. Er führte uns durch die Geschichte der Stadt Graz.

     Für diejenigen, die mit uns nicht gegangen sind, soll dieser Text eine Fahrt in die Geschichte von Stadt Graz sein.

     Das Wort Hauptplatz sagt schon selbst, dass das Zentrum der Stadt ist, und da ist auch ein prächtiges Rathaus. Das Grazer Rathaus ist Amtssitz der Grazer Bürgermeisterin, der Grazer Stadtregierung und Teilweise der Stadtverwaltung. Aber das ist nicht das höchste Amt in Graz. Nebenan, im Herrengasse 16 ist nämlich Sitzt des Landtages des österreichischen Bundeslandes Steiermark.

      Das erste Rathaus von Graz entstand im Jahr 1450, wurde als „Alte Kanzlei“ genannt. Gebäude wurde bald zu klein, und so wurde schon im Jahr 1550 ein neues Rathaus im Renaissancestil am heutigen Standort am Hauptplatz gebaut. Zu dem damaligen Zeitpunkt beherbergte es auch die Hauptwache und ein Gefängnis im dritten Stock. Im Jahr 1803 wurde das Gebäude abgerissen und durch ein neues, klassizistisches Rathaus ersetzt, aber auch dieses wurde noch einige Male erweitert und umgebaut. Im Juli 1966 entschieden sich die Grazer bei Volksbefragung gegen geplante Modernisierung des Gebäudes.

    Das heutige Bild des späthistorisch-altdeutschen Rathauses entspricht weitgehend den Gebäuden die aus den Jahren 1889 und 1893 datieren. Die Fassadenfiguren zeigen bedeutende Habsburger Kaiser und im Jahr 2001 wurden die vier großen Allegorien „Die Kunst“, „Die Wissenschaft“ „Der Handel“ und „Das Gewerbe“ nachgebildete und an ihrem ursprünglichen Orten aufgestellt.

    Für die Grazer und Steirer ist aber am Hauptplatz wichtiger das Denkmal. Es handelt sich um den Erzherzog Johann Brunnen, einen der bedeutendsten Wahrzeichen von Graz. Der Brunnen ist eine Hommage an Erzherzog Johann von Österreich, auf eine einflussreiche Persönlichkeit, die sich für diese Region verdient gemacht hat.

   Der Erzherzog-Johann-Brunnen wurde zwischen 1878 und 1880 als Gedenkstätte für Erzherzog Johann von Österreich errichtet. Er war ein Mitglied der Habsburger-Dynastie und hatte zu Lebzeiten von 1782 bis 1859 sehr großen Einfluss in der Steiermark, auch in Untersteiermark, und hinterliess in der Entwicklung der Landwirtschaft, der Industrialisierung mit bau von Sudbahn, im Bildungswesen und in der Kultur in der Steiermark unauslöschliche Spuren.

    Die Hauptstatue zeigt Erzherzog Johann nicht in königlicher, sondern in ziviler Kleidung, was sein bodenständiges Wesen trotz seiner Zugehörigkeit zum Königshaus widerspiegelt. Sein auf den Schlossberg gerichteter Blick symbolisiert den Blick in die Zukunft. Um die Hauptstatue herum stehen vier allegorische Frauenfiguren, die die vier wichtigsten Flüsse der Steiermark – Mur, Enns, Drau und Sann – darstellen. Diese Figuren symbolisieren die Bemühungen des Erzherzogs, das Potenzial dieser Gewässer für die Bewässerung und andere landwirtschaftliche Zwecke nutzbar zu machen. Jede Figur ist mit einzigartigen Attributen ausgestattet, die mit dem jeweiligen Fluss in Verbindung stehen.

      Unsere historische führung durch die Stadt Graz wurde mit Seilbahnfahrt auf berühmter Schlossberg, der sich im Zentrum der Stadt befindet, fortgesetzt. Die Grazer Schloßbergbahn fährt seit 1894 auf den Grazer Schloßberg und verkurzt die Zeit hoch zu kommen. Die beiden ersten Wagen, die von 1894 bis 1960 eingesetzt wurden, hatten je 16 Sitz- und 16 Stehplätze und wogen je 5,6 t. Bis 3. September 1899 wurde die Bahn durch eine feststehende Dampfmaschine angetrieben, Der Umbau zur „zweiten Schloßbergbahn“ erfolgte vom 3. Oktober 1960 bis zum 9. Juni 1961. Die Bahnanlage wurde aber im Laufe des Sommers 2004 mit der dritten Generation den Ansprüchen eines modernen Verkehrsmittels folgend auf den neuesten Stand der Technik gebracht.

 

   Die Burg am Grazer Schloßberg war eine der wichtigsten Befestigungsanlagen der Steiermark und die Hauptfestung von Graz. Sie wurde auf dem Grazer Schloßberg errichtet und war zuerst der Sitz des Landesfürsten, und später dessen Rückzugsort bei Angriffen. Die Geschichte der Burg reicht bis in das 12. Jahrhundert zurück. Die Franzosen zerstörten die Burg im Jahreswechsel 1809/10. Nur der Glockenturm und der Uhrturm sind heute noch vollständig erhalten.

Die Alte Univesität
      Die Universität Graz, wurde am 1. Jänner 1585 gegründet. Das Gebäude der Alten Universität Graz im Altstadt von Graz wurde in der Zeit zwischen 1607 und 1609 erbaut, als die Jesuiten das geistige, religiöse und kulturelle Leben in Graz prägten. Sie gaben der Grazer Stadtkrone ihren Charakter und dominierten bis zur Auflösung des Ordens 1773 das höhere Bildungswesen in Europa. Nach der Aufhebung des Jesuitenordens im Jahre 1773 wurde die Universität vom Staat übernommen.

   Mit der Adaptierung des Gebeudes der Alten Universität Graz ist die Revitalisierung einer historisch wertvollen Bausubstanz gelungen und ein bemerkenswerter Ort im Grazer Stadtbild entstanden. In bester Innenstadtlage bieten über 1000 m² Veranstaltungsfläche, und Platz für bis zu 600 Gäste.

Die Stadtburg
    Von der früheren Burg von Graz ist nicht mehr viel übrig geblieben, ein kleiner Teil ist das Burgtor Mittelalterliches Stadttor. Es ist aber nicht sonderlich sehenswert. Es wurde bereits in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts errichtet. Namen und Gesamtbild erhielt es erst später. Damals so um 1350 herum war nicht das Burgtor, sondern der Handelsweg zwischen den Toren. Eine Ringmauer umschloss das noch kleine Stadtgebiet, damals mit nur 2000 Menschen, hauptsächlich Kaufleuten und Handwerkern.

Die Oper
     Das Opernhaus Graz ist ein im neobarocken Stil errichteter Theaterbau, der sich am Opernring, im Zentrum der Stadt Graz befindet. Das bis heute als Opernhaus dienende, freistehende Gebäude wurde 1899 nach den Plänen des Wiener Architekten erbaut und ist nach der Wiener Staatsoper das zweitgrößte Opernhaus in Österreich. Im Barock und Rokoko ausgestattetes Opernhaus, kann mit 1.400 Plätzem im Zuschauerraum musikalischen genus anbieten.

   Als uns die starke Sonne zu viel wurde, gingen wir durch den schattigen Park die Herrengasse hinunter, zurück zum Hauptplatz. Zwischendurch erfrischten sich einige von uns mit Eiscreme. Wir blieben noch vor dem GRAWE-Gebäude stehen, wo sich in der Fassade eine Gedenktafel für den Erzherzog Johann befindet. Erzherzog Johann gründete im Jahr 1828 die Grazer Wechselseitige Versicherungsanstalt als „k. k. privilegierte innerösterreichischen Brandschaden-Versicherungs-Anstalt für Steiermark, Kärnten und Krain“;

     Und aus eine alte Tradition sind wir am Hauptplatz zum Wurstelstand gegangen, denn wir haben uns eine Erfrischung verdient, mit einem Frankfurter oder Krainer, natürlich mit Senf und Meerrettich, und einem Bröthen-eine Kaisersemmel dazu.
So war die Rückfahrt am Nachmittag, zurück nach Maribor/Marburg, mit dem Zug viel leichter und angenehmer.

Text und Foto: Jan Schaller

Denkmall- Erzherzog Johann Brunnen mit vier allegorischen Frauenfiguren
Burg am Grazer Schlossberg, Kupferstich von Matthäus Merian, erschienen 1679
Erinnerungs Foto vor dem bekannten Uhrturm an Schlossberg
Ein Blick an die Altstadt von Graz
In der Fassade von GRAWE Gebäude ist eine Gedenktafel an den Gründer Erzherzog Johann
Und noch Foto am Wurstelstand am Hauptplatz im Graz

IMPRESSUM:

E-Mail: steiermark.stajerska@gmail.com
Redakteur: Jan Schaller
Ein Unabhängiges Autorenprojekt des
Kulturvereines deutschsprachiger Frauen »Brücken«
Marburg an der Drau/ Maribor

Die Beiträge der Autoren und Autorinnen der Webseite Steiermark-Stajerska müssen nicht der offizielle Meinung des Bundesministeriums für europäische und internationale Angelegenheiten entsprechen.

SPONSOR:

© 2022. Alle Rechte vorbehalten

Priloga-3